Bewusst genießen ohne Alkohol – und zwar jenseits von Saftschorle & Co. Mittlerweile reduzieren immer mehr Menschen ganz bewusst ihren Alkoholkonsum. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage: was trinke ich, wen ich keinen Alkohol trinken will? Und: warum ist unsere Gesellschaft eigentlich default-mäßig so häufig auf Alkohol gepolt?

Soviel vorweg: Ich liebe Champagner und gut gemachten Winzersekt als Aperitif (hier geht’s zu meiner Favoritenliste), leichte Weißweine im Sommer in unserem Dachgarten, während mein Mann am Grill steht – und schwere Rotweine im Winter bevorzugt vor einem knisternden Kamin.
Worauf ich allerdings gut und gerne verzichten könnte: Kopfschmerzen und Unwohlsein am nächsten Tag. Kater. Und je älter ich werde, umso länger dauern die Regenerationsphasen. Da stellte sich, zumindest mir, irgendwann die Frage nach Alternativen.
Mindful Drinking: Pro-Alkoholfrei und nicht Anti-Alkohol
Ähnlich wie beim Thema gesunde Ernährung ist der erste Schritt mal bewusst auf die Ist-Situation zu schauen: Was trinke ich? Wann? Warum und wie viel? Und vor allem: Wie geht es mir damit? Denn dabei geht es auch nicht darum dogmatisch zu sein, sondern vielmehr bewusst zu reflektieren was einem gut tut. Bewusst und ehrlich mit sich selbst auf den eigenen Alkoholkonsum zu schauen und nicht auf Autopilot „Feierabend-Wein“ und Co. zu konsumieren.
Letzten Herbst habe ich mich bei einem Berlinbesuch mit der Autorin und Unternehmerin Isabella Steiner getroffen, um mit ihr über’s Nicht-Trinken bzw. bewusste Trinken und ihr Buch „Mindful Drinking“ zu sprechen.
Buchtipp: „Mindful Drinking – mit Genuss zum gesunden Maß“
Das Buch kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt, denn während der Corona Zeit hatte sich bei uns über den Sommer ein recht regelmäßiges Feierabend-Terrassenwein-Ritual etabliert und ich mir gedacht: „das muss doch auch anders gehen…“. Nicht weil’s nicht schmeckt oder keinen Spaß, sondern weil es der Gesundheit auf Dauer gut tut – und ich es einfach nicht so gut vertrage.

Das Buch „Mindful Drinking“ ist mehrer Abschnitte unterteilt: Los geht’s mit einer kurzen Geschichte des Alkohols und der Einladung sich als Leser eingeladen mit dem eigenen Trinkverhalten zu beschäftigen – ohne dabei dogmatisch zu sein. Das Herzstück des Buchs beschäftigen sich pauschal gesagt mit alkoholfreien Alternativen: dem Trend Mindful Drinking, wie man von Alkohol zu Alkoholfrei shiften kann – Ja zu alkoholfrei statt Nein zu Alkohol, einer kleinen Geschichte verschiedener Alkoholika (Alkoholfreier Wein & Schaumwein, aber auch Gin, Rum,Tequila & Co.) plus was man heim- und auswärts für Alkoholfrei-Möglichkeiten hat ink. Cocktail Rezepten und einem Bar Guide!
Fazit: Das Buch ist super schön gestaltet, gespickt mit insgesamt dreizehn spannenden Interviews und meiner Meinung nach perfekt, wenn man sich mal umfassend und trotzdem mit Leichtigkeit mit dem Thema Mindful Drinking beschäftigen möchte. Hier kannst Du bei Amazon durch das Buch blättern.
Null Prozent Späti und Alkoholfrei Onlineshop
Gemeinsam mit Katja Kauf hat Isabella aber nicht nur ein Buch über Mindful Drinking geschrieben, sondern nüchtern.berlin gegründet und mitten in Berlin Kreuzberg einen Null Prozent Späti eröffnet – der erste alkoholfreie Späti Deutschlands. Mit der Vision zu zeigen, dass es neben Hochprozentigem gleichwertige und hochwertige Getränkealternativen gibt. Für Zuhause, unterwegs, zum Mitbringen, Verschenken und zum Ausprobieren. Wer nicht offline im Späti vorbei schauen kann, findet das gesamte Angebot auch im nüchtern.berlin Onlineshop – plus spannende Magazinartikel mit Rezepten, Bartipps und Interviews – auf ihrer Webseite nüchtern.berlin.
Anmerkung für meine Schweizer Leser: auch in der Schweiz gibt es mit UNDRUNK mittlerweile einen „Alkoholfrei-Onlineshop“. Das Sortiment wird beständig ausgebaut, die beiden Gründer Giancarlo und Luca sind super sympathisch und liefern in der Regel selbst – außerdem gibt’s tolle Schweiz-spezifische Getränke wie z.B. zwei alkoholfreie Varianten des Wermuts Jsotta im Sortiment.
Was trinke ich, wenn ich nicht trinke?
Und damit zirkeln wir zurück zur Ausgangsfrage: was trinke ich, wenn ich nicht trinke? Hierbei geht’s zumindest für mich weniger um die ganz normalen Alltagsgetränke wie Kaffee, Tee und Mineralwasser. Sondern um die besondern Momente im Leben. Wenn es was zu feiern gibt, man sich mit Freunden zu Apéro trifft oder schick essen geht.



Mocktails ade! Alkoholfreie Getränke in Bars und Restaurants
Auch in Bars und Restaurants wird das Angebot bunter als es vor ein paar Jahren mit Virgin Piña Coladas und Co. war. Im Buch „Mindful Drinking“ gibt es einen alkoholfreien Barguide (ab S. 147) für die großen deutschen Städte plus Wien und Zürich! Unheimlich hilfreich.
In Restaurants richtig gute, alkoholfrei Speisenbegleiter zu bekommen, ist nicht ganz so einfach und häufig für meinen Geschmack mit zu viel Saft und Säure verbunden. Aber auch hier tut sich was! Mein absolutes Highlight in puncto alkoholfreie Getränkebegleitung erlebte ich im Restaurant Memories in Bad Ragaz. Hausgemachte Säfte, Tee, Kombucha, Wasserkefir – alles fein auf des köstliche, saisonale Menü abgestimmt und spannend abgeschmeckt. Ein Erlebnis! Und so gerne ich Wein trinke, dort würde ich jederzeit wieder die alkoholfreie Getränkebegleitung wählen.
Was braucht die alkoholfreie Heimbar?
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Drei Produkte zum starten:
- Was Spritziges zum Anstoßen, d.h. eine alkoholfreie Schaumwein Alternative
- Ein alkoholfreier Wermut für einen leckeren, alkoholfreie Wermut Tonic als Longdrink Alternative
- Ein alkoholfreies „Basisgetränk“, welches man einfach gerne im Alltag trinkt wie alkoholfreies Bier oder in meinem Fall alkoholfreier Apfelwein.
Seit etwas einem Jahr beschäftige ich mich mit dem Thema und probiere mich durch die verschiedensten Optionen. Manche Sachen finde ich richtig gut, andere (vor allem alkoholfreie Weine) sind gar nicht mein Ding. So viel lässt sich dazu sagen: es tut sich was auf dem Markt! Wenn Du eine Empfehlung für mich hast, teile sie super gerne in den Kommentaren.

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