Mehr als nur Yoga und Gewürztee: Was hinter dem Wort Ayurveda steckt und wie du mit deiner Ernährung dein Wohlbefinden steigern kannst erfährst Du hier. Außerdem gibt's Infos zu meiner Ausbildung zur ganzheitlichen Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.
Dieser Beitrag enthält Werbung für die europäische Akademie für Ayurveda.
Vata, Pitta, Kapha? Schon mal gehört? Vielleicht hast Du hierzu ja mal einen Dosha Schnellbestimmungstest in einer Zeitschrift oder online gemacht. Das sind, neben ayurvedischen Gewürzmischungen, die häufigsten Assoziationen, die zumindest die Menschen in meinem direkten Umfeld haben, wenn sie an Ayurveda denken.
Und wenn ich ehrlich bin, war es bei mir nicht anders. Aber Ayurveda ist so viel mehr... und schon das Wort lässt darauf schliessen: Der Begriff aus dem Sanskrit setzt sich aus den zwei Wörtern Ayus (Leben) und Veda (Wissen) zusammen – Ayurveda ist also die Lehre vom gesunden Leben.
Ernährung im Ayurveda
Dabei nimmt die Ernährung im Ayurveda eine besondere Stellung ein: Gesunde Ernährung ist essentiell für alle Lebewesen. Denn davon hängt die gesunde Entwicklung des Körpers und seiner Gewebe ab. Nahrung nährt aber nicht nur das physische sondern auch das psychische Wohlbefinden, d.h. auch die Klarheit aller Geistesfunktionen und die gesunde Funktion der Sinne beruhen auf einer gesunden Ernährung. Mit anderen Worten: In Bezug auf Essen setzt die ayurvedische Philosophie auf eine ganzheitliche, typgerechte Ernährung, die einfach gut tut. Und zwar wohlschmeckend, bekömmlich und vielseitig.
Ayurveda hat eine umfangreiche Klassifizierung von Nahrungsmitteln vorgenommen, die als Basis für eine konstitutionsgemäße Ernährung dient: Je nach Typ bekommen dir andere Lebensmittel gut oder eben nicht. So kann Klaus vielleicht eine Packung Chips und ein Glas Wein abends auf der Couch essen, bekommt aber schnell Probleme mit seinem Magen. Karla liebt warme Suppen und ist im Allgemeinen sehr schnell gestresst. Und Fritz hingegen ist einfach ein gemütlicher Typ, der gerne gut isst und es sich gut gehen lässt...aber eben auf seine Figur achten muss.
Doshas und die individuelle Konstitution
Ayurveda bestimmt mithilfe der Doshas die individuelle Konstitution. Was ist die individuelle Grundveranlagung? Bist Du aktuell zum Beispiel durch viel Stress bei der Arbeit oder zu spätes Essen nicht ganz in Balance? Kennt man die Wirkung der einzelnen Lebensmittel auf die individuelle Situation und die Verdauungs- und Stoffwechsellager einer, so kann individuell und typgerecht ein Speiseplan ausgearbeitet werden, um aus der Balance gekommene Doshas wieder ins Lot bringen. Dabei werden auch tages- und jahreszeitliche Einflüsse berücksichtigt, z.B. verträgt man im Sommer Rohkost viel besser als im Winter (ganz unabhängig von der persönlichen Konstitution), weil der Stoffwechsel im Sommer besser arbeitet.
Übrigens: Auch wenn Ayurveda und Yoga wie Schwestern sind, heißt ayurvedische Ernährung weder, dass Du zum Yogi werden musst, noch dass ab sofort alles zwingend vegetarisch oder spaßbefreit ist.
Einfache ayurvedische Ernährungsempfehlungen
Neben den speziellen Tipps, die darauf abzielen Fehlstellungen zu korrigieren, gibt es aber auch allgemeine Empfehlungen, die wirklich jedem gut tun.
- Bevorzuge warme, leicht verdauliche Mahlzeiten zu festen Zeiten.
- Iss nur, wenn Du wirklich hungrig bist.
- Lege drei Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten ein und iss keine Zwischenmahlzeiten.
- Iss nicht in unruhiger Gemütsverfassung, d.h. beispielsweise nicht wenn Du Stress hast, wütend oder traurig bist.
- Nimm die Hauptmahlzeit mittags ein.
Und auch da ist es wie so oft überraschend, wie einfach und kraftvoll kleine Veränderungen sein können – probier es doch aus!
Übrigens: Mein liebsten Ayurveda Einsteigertipps findest Du in meinem Artikel Rückblick auf das 20. Ayurveda Symposium in Birstein – plus 3 Tipps wie Du Ayurveda im Alltag umsetzt!
Wie ich zu Ayurveda kam
Ergänzend zu meiner Kundalini Yogalehrerausbildung war ich auf der Suche nach einer Fortbildung rund um das Thema gesund essen und leben, die zur Philosophie des Kundalini Yoga passt und ganzheitlich orientiert ist. Und puh, zu dem Thema gibt es echt viele verschiedene Optionen, da fällt es manchmal schwer sich zu orientieren: LOGI oder Paleo Coach? Holistic Life Coach oder ganzheitlicher Ernährungsberater mit Schwerpunkt Ayurveda? Zu viel Auswahl, zu viele Coaches. Aber fast forward November 2018: Wie sich herausstellen sollte, war Ayurveda genau das, wonach ich gesucht habe, um in stressigen Phasen in Balance zu bleiben. Wie Du vielleicht weißt, starten meine Tage immer ganz bedacht mit meiner persönlichen Morgenroutine – u.a. mit Ölziehen, einer Tasse purem, heißem Wasser und Kundalini Yoga.
Kleine Rituale im Alltag
Ich liebe es kleine Rituale in meinen Alltag zu integrieren, denn ich finde sie erleichtern den Start in den bevorstehenden Tag und helfen dadurch in Balance zu bleiben. Kleine Rituale können schon eine frische ätherische Öle Mischung morgens im Diffusor sein, eine Tasse Tee und ein Buch abends vorm Schlafen oder eben die geliebte Kaffeepause am Nachmittag mit der Lieblingskollegin.
Klitzekleine Situationen, die an einer bestimmten Tageszeit regelmäßig wiederholt werden. So werden für Körper und Geist kleine Ruheinseln geschaffen, die wirklich Wunder wirken! Auch nach heutigem Stand der Wissenschaft sind es primär deine individuellen Gewohnheiten und dein Lifestyle, die dafür verantwortlich sind wie fit Du dich fühlst (und wie gesund Du bist).
Warum ich die Ausbildung zur Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin gemacht habe
Was mir am ayurvedischen Menschenbild so gut gefällt, ist der individuelle Ansatz: Wir Menschen sind alle verschieden und für jeden funktioniert etwas anderes. Ich glaube nicht an Dogmen – insbesondere nicht im Ernährungskontext. Ich war entsprechend auf der Suche nach einer Ausbildung, die mir hilft zu verstehen wie verschiedenen Lebensmittel wirken, welchen Einfluss die Jahreszeiten und die persönlichen Lebensumstände haben. Und: wie man die ganzen Infos auf individuelle Themen übersetzt. Und genau das liefert die Ausbildung. Auf der Webseite der Ayurveda Akademie heißt es:
"Die Ausbildung zum ganzheitlichen Ayurveda Ernährungs- und -Gesundheitsberater (EBA) stellt ein praxisnahes Studium der ayurvedischen Ernährungs- und Lebenskunde dar. Es vermittelt ein umfassendes Wissen und einen reichen Erfahrungsschatz um den ganzheitlichen, therapeutischen und praktischen Einsatz von Nahrungsmitteln und Gewürzen nach ayurvedischen Prinzipien. Dabei stehen individuelle Ernährungs- und Lebensempfehlungen zum Ausgleich der körperlichen und psychischen Konstitution, diätetische Konzepte zur Behandlung von Befindlichkeitsstörungen und ernährungsbedingten Krankheitsbildern sowie eine einfühlsame und auf ayurvedischer Psychologie basierende Beratung im Vordergrund. Interessante Vorträge mit modernen Unterrichtsmedien, lebendige Gruppenarbeit und intensive Praxisarbeit mit Probanden und Fallbeispielen fördern die eigene Persönlichkeit und bereiten Sie auf eine erfolgreiche Praxistätigkeit vor."
Nach einem Einführungswochenende rund um's Thema "Typgerechte Ayurveda-Ernährung" geht's an die Grundlagen: 7 Tage lang werden im Ayurveda Basislehrgang die Grundlagen von philosophischen Konzepten und dem ayurvedischen Menschenbild, über Krankheitsfaktoren und den allgemeinen Ansatz zur Heilkunde vermittelt. Dabei wird ganz schön in die Tiefe gegangen inkl. Fachbegriffe & Co.!
Ayurveda Grundlagen und mehrere Fokus-Seminare
Auf diesen soliden Grundlagen aufbauend, gibt es vier spezielle Fokus-Seminare: Über Gewürze & Kräuter, Diätetik und Nahrungsmittelkunde. Besonders spannend fand ich das Seminar zum Thema "Ayurveda für Frauen und stressbedingte Beschwerden". Die theoretische Ausbildung wird mit einem Seminar rund um das Thema "Anamnese, Diagnoseverfahren und Beratungsstrategien" abgeschlossen, bei dem es nicht nur theoretischen Input gab. Wir haben in Gruppen Probanden beraten und dazu direktes Feedback und Tipps von Kerstin Rosenberg, dem Gesucht hinter der Akademie und den Kurzentrum, persönlich bekommen.
Mein Fazit: was ich persönlich mitgenommen habe
Insgesamt fand ich die Ausbildung sehr spannend und vor allem wertvoll. Ich habe viel über mich und meine Konstitution gelernt und sehe jetzt Nahrung eindeutig nochmal anders, weil ich neben der "Foodie-Brille" eben auch die "Ayurveda-Brille" aufsetzen kann. Dadurch kann ich vor allem bei Beschwerden noch einmal ganz anders Tipps und Empfehlungen geben. Besonders toll finde ich, dass – wie im Vorfeld angenommen und gehofft – im Ayurveda immer der ganze Mensch als Einheit von Köper, Geist und Seele betrachtet und auch behandelt wird. Nur so kann man tatsächlich unsere komplexe Gesundheit etwas besser verstehen und an ihr arbeiten.
Dazu kommt, dass die Rosenbergs in Birstein eine kleine Ayurveda Oase geschaffen haben. So konnte ich problemlos dem City Alltag entfliehen und in die spannende Welt des Ayurveda eintauchen. Nah an der indischen Essenz, aber übersetzt auf die europäischen Gegebenheiten.
FAQ – Wissenswertes rund um meine Ausbildung und Ayurveda im Allgemeinen
Wo hast Du deine Ausbildung gemacht? Wie lange geht die Ausbildung und was kostet sie?
Ich habe die Ausbildung "Ayurveda-Ernährungs- und Gesundheitsberater" der europäischen Akademie für Ayurveda in Birstein. Insgesamt sind 24 Tage Unterricht verteilt auf mehrere Blockseminare angesetzt. Aktuell belaufen sich die reinen Ausbildungskosten auf 3866 € zzgl. Verpflegung und Unterkunft. Hier kannst du mehr zur Ausbildung auf der Webseite der Akademie nachlesen.
Für wen macht die Ausbildung Sinn?
Hast Du dich schon oberflächlich mit Ayurveda z.B. im Rahmen deiner Yogalehrerausbildung beschäftigt, warst in einer Kur oder findest das Thema einfach spannend? Suchst Du vielleicht nach einem neuen Zugang zu deiner Ernährung und möchtest eine typgerechte Lebensweise für dich finden? Oder hast Du vielleicht ein bestimmtes Thema und suchst nach einer nachhaltigen Verbesserung deiner Gesundheit oder der deiner Lieben? Oft ist es ja die eigene Lebenssituation, die einen dazu bringt sich mit gesunder Ernährung und der eigenen Lebensweise zu beschäftigen.
Besondere Vorkenntnisse brauchst Du für diese Ausbildung nicht, d.h. jeder, der sich für das Thema interessiert, ist willkommen. Klar, für Ernährungsberater (und solche die es werden wollen) ist die Ausbildung klasse. Aber: Du musst nicht Ernährungsberater werden wollen, um Freude an der Ausbildung zu haben. Wenn Du das Thema an sich spannend findest und in die Tiefe gehen willst, wirst Du mit der Ausbildung viel Freude haben.
Bei welchen Beschwerden kann eine ayurvedische Ernährungs- und Gesundheitsberatung helfen?
Da denke ich sofort an Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Reizdarm, stressbedingten Beschwerden und Unverträglichkeiten.
Ich wünsche mir individuelle Unterstützung. Bietest Du persönliche Ernährungsberatungen an?
Ja, entweder persönlich in Frankfurt oder virtuell per Zoom – wir finden schon eine Lösung. Schreib mir am besten eine kurze Mail, wenn Du mehr dazu erfahren möchtest oder eine konkrete Frage hast. Gerne gehe ich in meinen Beratungen auch auf das Thema Stressmanagement, bewusste Pausen, Meditation und unterstützende ätherische Öle ein.
Welche Bücher kannst Du für Anfänger empfehlen?
Wie wäre es mit einem der folgenden drei Bücher:
- Ayurveda for Life: Ayurvedische Heilkunst für einen modernen Lebensstil & Alltag
- Dein Neuanfang mit Ayurveda: Wie du deinen Stoffwechsel optimierst und dich wieder ins Gleichgewicht bringst
- East by West: Einfach ayurvedisch kochen für die optimale Body-Mind-Balance
Wenn dir mehr nach einem Podcast ist, kann ich dir wärmstens den Podcast Prana up your life empfehlen. Die Mädels haben übrigens auch ein Buch geschrieben: Prana up your life: Mit Ayurveda und Mindful Eating zu mehr Lebensenergie.
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