Meine Erfahrungen mit dem Heilfasten nach Buchinger: Was bedeutet Fasten? Und wie sah mein Fasten Speiseplan aus? So ist es mir in meiner Woche beim Buchingerfasten am Bodensee ergangen!

Dieser Beitrag enthält Werbung für FitReisen und das Bora Resort am Bodensee.
Das Thema Fasten fasziniert mich schon seit längerer Zeit und je mehr man sich damit beschäftigt, umso mehr erkennt man wie wenig der Normalverbraucher davon weiß. Detox und Fasten – was steckt eigentlich dahinter? Wie hängen die Begriffe zusammen und was ist Fasten überhaupt?
Fasten – der Verdauung eine Pause gönnen
Vor ein paar Jahren habe ich drei Tage eine Saftkur gemacht: Saftfasten im Alltag. Und ich kann dir verraten, dass das keine glorreiche Idee war, denn ich hatte glaube ich in meinem Leben noch nie so schlechte Laune. Damals habe ich den Entschluss gefasst, das nächste Mal, wenn ich faste mich komplett der Sache zu widmen und auf allen Ebenen zu fasten. Was zumindest mir zu Beginn nicht klar war, ist dass man beim Fasten nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf emotionaler Ebene Altlasten loslässt.
Aber gehen wir erst einmal einen Schritt zurück. Was ist Fasten überhaupt? Fastenmethoden gibt es zig verschiedene, beispielsweise
- Intervallfasten. 16 Stunden nichts essen und 8 Stunden essen – zum Beispiel von 11 bis 19 Uhr. Das lässt sich wirklich toll im Alltag umsetzen.
- Basenfasten. Sanfte Fastenmethode, bei der alle Säurebildner weggelassen werden. Auch sehr gut im Alltag umsetzbar.
- Saftfasten oder Suppenfasten. Ersteres war vor ein paar Jahren ziemlich im Trend.
- Heilfasten – beispielsweise nach Buchinger. Hierum geht es heute in meinem Artikel.
Was alle gemeinsam haben: Der Verdauung eine Pause gönnen, um einen innerlichen Hausputz zu machen. Denn wie soll das funktionieren, wenn man den ganzen Tag am Essen ist?
Fasten ist also eine spezielle Form der Nahrungsbeschränkung. Und: Menschen fasten aus den verschiedensten Gründen. Um abzunehmen, aus gesundheitlichen oder spirituellen Gründen. Klassische Fastenzeiten sind übrigens in der Übergangszeit, also im Frühjahr oder Herbst, denn dann reagiert der Körper am stärksten auf das Fasten.
Heilfasten nach Buchinger
"Nach dem Fasten sollte das Bewusstsein weiter sein als der Hosenbund!" – so beschrieb es einst der Begründer des Heilfastens, Dr. Otto Buchinger. Damit lassen sich auch die wichtigsten Eigenschaften des Buchingerfastens erklären: der bewusste, freiwillige Verzicht auf feste Nahrung.
Ziel des Buchingerfastens, welches zum Heilfasten gehört, ist es im Körper Reinigungsprozesse auszulösen und die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Gewichtsreduktion zählt nur zu einem positiven Nebeneffekt. Meine persönliche Motivation, um Heilfasten auszuprobieren, war folgende: ich wollte meinem Darm mal eine Verschnaufpause gönnen und meinem ganzen Körper die Möglichkeit für eine Grundreingung geben. Loslassen – auch emotional.
Anmerkung: Vor einer Buchinger Fastenkur sollte man mit seinem Arzt sprechen und checken, ob man momentan für das Heilfasten geeignet ist. Bestimmte Erkrankungen oder eine Schwangerschaft sind ein Ausschlusskriterium.
Wie läuft eine Buchinger Fastenwoche ab?
Entlastungstage: Vorbereitung ist alles
Von null auf hundert ist glaube ich nie eine gute Idee, insbesondere beim Fasten. Eingeleitet wird das Fasten nach Buchinger mit den sogenannten Entlastungstagen, in denen die Ernährung langsam umgestellt und der Körper auf die bevorstehende Zeit ohne feste Nahrung vorbereitet wird. Alkohol, Kaffee, tierisches Eiweiß und Zucker sind in der Zeit tabu. Stattdessen gibt es leichte Kost und ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser, Tee und Brühe – dieses Thema wird sich während der ganzen Fastenzeit durchziehen. Wenn möglich, sollte man sich auch schon seelisch während der Entlastungstage auf das Fasten vorbereiten und Stress und Termindruck von der To-Do-Liste streichen.
Fastenwoche: Jetzt wird's ernst
Ich weiß, es klingt unsexy. Aber nach den Entlastungstagen gehört eine Darmentleerung mithilfe von Glaubersalz zum Pflichtprogramm und auch während des Fastens sind regelmäßige Einläufe ein fester Bestandteil. Während der mindestens fünftägigen Fastenphase werden über den Tag circa drei Liter Flüssigkeit konsumiert: Kräutertee, Wasser und Säfte – und wenn der Blutzucker mal absackt etwas Honig. In Fastenhotels wird übrigens darauf geachtet, dass dem Körper trotz Nahrungsverzicht ausreichend Mineralstoffe zukommen. Außerdem unbedingt empfehlenswert: warm halten, tägliche Leberwickel und ausreichend Bewegung.
Langsam aufhören – Aufbautage
Beendet wird das Fasten mit dem sogenannten "Fastenbrechen" am letzten Fastentag, bei dem meist mit einem reifen Apfel die Zeit des bewussten Verzichts auf feste Nahrung beendet wird. An den darauf folgenden Tagen, den sogenannten Aufbautagen, integriert man langsam peu à peu wieder feste Nahrung.
Meine Buchinger Fastenwoche im Bora HotSpaResort am Bodensee
Aber genug der Theorie – nun zu meiner persönlichen Erfahrung! Ich habe meine Fastenkur am Bodensee gemacht, wo ich an einem geführten Fastenprogramm im bora HotSpaResort teilgenommen habe. Mir war besonders wichtig, einen Ort für meine Fastenkur zu finden, an dem ich mich wohlfühle – und neben Zeit in der Natur und für mich auch einen tollen Wellnessbereich zur Verfügung habe, um zu entspannen. Klar, kulinarisch punktet so eine Fastenreise nicht. Umso wichtiger ist es unterm Strich aber, dass man an einem schönen Ort ist und die Fastenwoche in eine besondere Zeit verwandeln kann. Und "in der Bora" habe ich genau gefunden, was ich mir gewünscht habe.
Fasten, Entgiften und Loslassen
Meine Fastenwoche Mitte Oktober wurde online vorgestellt mit den Worten
11.10.-18.10.20 Fasten, Entgiften und Loslassen - Die Tage werden immer kürzer und die Bäume werfen ihre Blätter ab. Nutzen Sie diese Gelegenheit um auch in Ihrem Leben unnötigen Ballast loszuwerden!
Enthalten sind im Paket neben der "Fastendiät-Vollpension" mit frischen Säften, Bio-Gemüsesuppen, Kräutertee und Wasser zwei Massagen und ein tägliches Rahmenprogramm mit Bewegungseinheiten und Vorträgen. Die Fastenwoche wird professionell durch die Fastenleiterin Irina Futterer betreut, die unserer Fastenwoche auf ruhige und angenehme Weise einen Rahmen verschaffen hat und uns mit Rat und Tat zur Seite stand.
In meiner Fastenwoche waren wir insgesamt nur sieben Teilnehmer – davon haben drei eine Buchingerfastenwoche und 4 eine Basenfastenwoche absolviert. Zum "Essen" haben wir uns immer getroffen – morgens gab es für uns Heilfastende Kräutertee, mittags als kalorisches Highlight einen frischen Saft und eine Suppe und abends dampfend heiße Brühe. Das fand ich persönlich klasse, weil es einheizt und einfach gut tut.
Rahmenprogramm
Das übrige Rahmenprogramm war optional, aber wirklich sehr empfehlenswert. Ich persönlich bin ja wirklich kein Herdentier und vor allem während der Fastenwoche fand ich es sehr angenehm, einfach mal nichts zu müssen und einfach nur intuitiv zu sein. Das Programm war aber – abgesehen von den Essenszeiten – völlig optional und man konnte einfach auf sich und seine Bedürfnisse hören. Und: vor allem die Bewegungseinheiten fand ich persönlich unglaublich wohltuend. Entsprechend war ich mit den anderen Teilnehmern viel an der frischen Luft: Spaziergänge mit und ohne Nordic Walking Stöcke, drei Yoga Einheiten und eine wunderschöne Wanderung um den Mindelsee.
Außerdem habe ich viel Gebrauch von der tollen Saunalandschaft gemacht und mich auch für das ein oder andere Nachmittags-Nickerchen mit Leberwickel oder für basische Fußbäder am Abend in mein Zimmer zurückgezogen. Mir ganz viel Zeit für Self-Care gegönnt und überraschenderweise das Essen gar nicht so sehr vermisst.
Home away from Home
Mein Tipp: bereite dich körperlich während der Entlastungstage auf die Fastenzeit vor und nimm dir alles mit was Du brauchst, um dein Hotelzimmer zum "Home away from Home" zu machen. In meinem Gepäck fanden sich so neben Lieblingstasse, Thermoskanne und Kuschelsocken z. B.
- meine Trockenbürste, selbst gemachtes Peeling
- verschiedene Bücher zum schmökern
- mein Yogakram
- unterstützende ätherische Öle und mein Diffusor.
Die aktuellen Termine und weitere Infos zu den angebotenen Programmen findest Du hier.
FAQ zu meiner Fastenwoche
Ich empfand die Woche als wirklich wohltuend und kann sie nur wärmstens empfehlen. Klar, das Bora HotSpaResort ist ein Wellnesshotel und es handelt sich um ein Fastenprogramm für Gesunde, d.h. der Wellnessfaktor steht im Vordergrund und man wird dort nicht von einem Arzt betreut. Auch speziellere Therapien wie Lympfdrainage oder Colon-Hydro-Therapie, die während einer Heilfastenkur sehr wohltuend sein können, werden nicht vor Ort angeboten. Aber: das stand für mich nicht im Vordergrund und entsprechend gut war der Fit.
Ich war neugierig. Und durch meinen Job beschäftige ich mich viel mit dem Thema Ernährung und wollte meinem System einfach mal die Chance geben, einen Großputz durchzuführen und den Reset-Knopf zu drücken. Weil ich mich auch für alles rund um Self-Care, Achtsamkeit und Wohlbefinden interessiere, fand ich es super spannend zu sehen, wie sich die Fastenwoche auf mein Bewusstsein auswirkt.
Überraschend gut! Zu Beginn war ich gestresst vom Alltag, hatte Bauchschmerzen, war aufgeregt was kommt – einfach geschafft. Ich hatte zwei Entlastungstage gemacht und nach dem Abführen mit Glaubersalz am ersten Fastentag hatte ich starke Kopfschmerzen und war einfach kaputt.
Bewegung hat mir sehr gut getan – Spaziergänge, Yoga, Walking. Saunieren und meine Stunden im Wellnessbereich fand ich unheimlich wohltuend. Ich habe es sehr genossen, endlich mal ein paar Tage für mich zu haben. Für Self-Care. Körperpeeling, Gesichtsmasken, basische Fußbäder und Pediküre, mit Büchern im Bett zu relaxen. Nichts zu müssen – und vom Tun ins Sein zu kommen. Dabei hat auch einfach der Abstand zum Alltag geholfen und dass einem alles Organisatorische abgenommen wurde.
Leckeres Essen und Genussmittel wie Schokolade und Wein! Unterm Strich war das viel einfacher als ich erwartet habe. Der Trick ist denke ich zu Beginn abzuführen, sich Zeit zu nehmen – und Einläufe.
Abstand zum Job und mich wirklich rausnehmen. Handy & Laptop wegpacken und richtig offline gehen. Das würde ich nächstes Mal noch konsequenter machen.
Bewusst analysieren ob ich Hunger oder Lust habe etwas zu essen. Verstärkt auf basische Ernährung setzen und noch ein paar Tage weiter entschlacken. Viel trinken. Bewusst Pausen machen und mir Zeit für mich nehmen und auch im Alltag immer mal wieder runterkommen. Regelmäßige Wellnesstage mit meinem Mann planen – und auch allein. Weniger und bewusster essen. Früh aufstehen und mir morgens ausreichend Zeit für meine Morgenroutine nehmen – ganz entspannt.
Caro meint
Toller Beitrag! Insbesondere, dass man nicht nur bei der Ernährung fasten sollte, sondern vielleicht auch dem Geist mal eine Input-Pause gönnt...
Hätte nicht gedacht, dass der Körper beim Fasten fit genug ist für Sauna-Gänge. Spannend!