Mein persönlicher City Guide für Antwerpen: Neue belgische Küche und Concept Stores zum verlieben. Kunst & Kultur. Und natürlich feinste belgische Schokolade.
Dass Belgien mehr kann als Schokolade, Bier und Fritten haben Leon und ich spätestens Anfang des Jahres bei unserem ersten Trip nach Flandern, dem niederländisch-sprechenden Teil Belgiens, bemerkt: Im März waren wir für ein paar Tage im wunderschönen Städtchen Brügge. Dort kann man nicht nur hervorragend essen, sondern findet sich auch im Paradies für Fotografie Enthusiasten.
Uns hat es in Flandern so gut gefallen, dass wir dieses Jahr auch die zweite Stadt meiner Flandern Hitliste – Antwerpen – besuchen und kulinarisch erkunden wollten. Und meine Herren: Antwerpen,Du lekker Ding! Nicht ganz so gemalt schön wie Brügge, dafür aber mit ganz anderen Vorzügen: Stylish und belebt, weniger Touristen und dafür mehr echtes Leben. Hier mein persönlicher City Guide Antwerpen. Enjoy!
City Guide Antwerpen
Schnell da ist man im Übrigen auch noch: Nach gut vier Stunden fuhr unser Zug in Antwerpen Central ein, und schon der Antwerpener Zentralbahnhof kann sich absolut sehen lassen: Ein architektonisches Meisterwerk auf drei Ebenen – auf unserer ersten Erkundungstour Richtung Innenstadt sind wir dort erst mal hängen geblieben und haben Fotos gemacht. Einfach spannend.
Und wenn wir schon beim Stichwort spannend sind: Direkt am Zentralbahnhof liegt das Diamantenviertel, welches gleichzeitig auch das jüdische Zentrum der Stadt ist. Neben gefühlten 1000 Diamantengeschäften – Antwerpen ist Europas größtes Diamantenzentrum – spielt sich im Diamantenviertel auch das orthodox-jüdisch dominierte Leben ab inklusive den entsprechenden traditionellen Outfits. Ich habe mich teilweise gefühlt als würde ich in einer Parallelwelt spazieren.
Alt trifft neu – Shopping, Kultur und coole Ecken
Aber zurück ins Hier & Jetzt. Keine zehn Minuten Fußweg entfernt ist man im Stadtzentrum. Antwerpen ist für viele Belgier und Niederländer eine beliebte Shopping Destination – Neben den "großen" Marken gibt es diverse herrlich belgische Geschäft, die ihren ganz eigenen Charme versprühen.
Schöner Shoppen – Stylische Buchläden und meine bewusste Shopping Liebe
Geschäfte, die so stylisch sind, dass man das Gefühl hat direkt in einer Designzeitschrift zu spazieren. Zum Beispiel wunderschöne Buchläden wie T' STAD LEEST oder das Fachgeschäft Dille & Kamille, in dem man von Gewürzen bis hin zu Backformen alles findet, was das Küchenherz begehrt. Mein persönliches Shopping Highlight: Der Concept Store JUTTU, der von Mode über Bücher und Kosmetik Nachhaltiges für bewusste Konsumenten im Angebot hat. Ab nach Frankfurt damit, bitte.
Belgische Schokolade zum dahinschmelzen
Als bekennender Schokoholic musste ich auch in Antwerpen die Schokoladengeschäfte besuchen und mich durchfuttern – ich liebe das schwarze Gold nun einfach mal :D Und ähnlich wie in Brügge gibt es in Antwerpen die tollsten kleinen Chocolaterien. So richtig begeistert hat mich JOOST ARIJS: Tolle Kombinationen und nicht zu süß. Schau unbedingt in dem kleinen Shop im Stadtzentrum vorbei und nimm eine Packung Pralinen für dich und deine Lieben mit!
Kunst & Kultur – Ab ins Museum!
Aber genug geshoppt. Selbst Museen lassen in Antwerpen Herzen höher hüpfen. Mein Kultur-Tipp für Antwerpen: Das Museum aan de Stroom. Wie der Name schon vermuten lässt liegt das markante rote Gebäude direkt am Wasser. Ganz oben gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man einen tollen Stadt über die Stadt hat.
Auf den verschiedenen Ebenen zeigt das Museum ständige und wechselnde Ausstellungen. Besonders interessant fand ich die Ausstellung "Antwerpen á la carte – eine schmackhafte Geschichte von Antwerpen", die die enge Verbindung zwischen Stadt und Nahrung aufzeigt. Wie hängen die zwei zusammen? Wie ernähren wir uns in der Zukunft? Und: Was sind neue Wege in der Gastronomie?
Neue belgische Küche – Natürlich. Gut. Genussvoll.
Und damit wir auch direkt beim Höhpunkt des Antwerpen City Guides: meinen kulinarischen Highlights! Inspiriert war die Restaurantauswahl – wie auch bei meiner Recherche für unseren Brügge Trip im März – von den Flandern Kitchen Rebels: 25 flämische Köche unter 35, deren Herz für pure Produkte und die neue belgische Küche schlägt. Schon das Promotion Video macht absolut Lust auf mehr – schau mal rein!
Casual Fine Dining im L'Epicerie du Cirque
Direkt am Abend unserer Ankunft ging es in die belebte Volkstraat 23, zum mit einem Michelin Stern ausgezeichneten L'Epicerie du Cirque. Unter dem Motto "For the love of food" steht dort moderne belgische Küche in entspannter Atmosphäre auf dem Programm – auf Wunsch begleitet von herrlichen Natural Wines und damit genau nach unserem Geschmack.
Gemüseliebe im Graanmarkt 13
Unweit des Rubenshaus, in dem der berühmte Maler einst gelebt und gearbeitet hat, ist mein zweiter kulinarischer Tipp zu finden: Graanmarkt 13. Nicht nur ein Restaurant, sondern auch ein Geschäft und ein Apartment – alles unter einem Dach.
Leon und ich waren zum sonntäglichen Brunch a.k.a. Family Sunday im Restaurant und ich denke die Veranstaltung lässt sich regelrecht als Geheimtipp abstempeln – zumindest wenn man so gemüseverliebt ist wie ich: [su_pullquote align="left"]"Every Sunday we invite our guests to feel at home and to dive into our a-typical culinary buffet of refreshing vegetable dishes, our take on grandma’s roast beef, homemade pies according to family recipes, and many more Sunday delicacies by chef Seppe Nobels." [/su_pullquote]
Für 35€ gibt es nicht nur ein wechselndes, kulinarisches Gemüsebüffet (und damit die Gelegenheit sich durch die Küche des Graanmarkt13 zu futtern), Sonntagsbraten und den schokoladigsten Schokokuchen ohne Mehl ever. Auch Wasser, Saft, Kaffee & Tee sind inklusive. Und: Warmer Apple Pie wird a la minute zubereitet und mit selbstgemachtem Vanilleeis serviert.
Was mir schon bei meiner Recherche aufgefallen war: Die Kochbücher von Küchenchef Seppe Nobels! Vegetables, that sparkle a conversation und Greens that tastle like friendship – SO klingen Kochbuchtitel, die Lust auf mehr machen! Ersteres ist mittlerweile auf Englisch erhältlich und einfach großartig.
Drinks in der Upper Room Bar des The Jane
Wenn man in Gourmet Kreisen über Antwerpen spricht, kommt man um den in einer alten Kirche untergebrachten Gourmettempel The Jane schwer rum. Dort einen Tisch zu bekommen ist leider schon fast utopisch – zumindest wenn man so kurzfristig wie wir unterwegs ist.
Aaaaaber (und das ist anscheinend nicht so bekannt): Im Obergeschoss befindet sich eine Bar, die es auch spontan zu besuchen lohnt. Kleinigkeiten werden direkt aus der Küche des Gourmet Lokals geschickt und die Cocktails laden ein zu verweilen. Ganz nach dem Motto des The Jane
"Can I stay a little longer, I'm so happy here".
Jochen meint
Nicht nur Food-Photography scheint Dir am Herzen und im Blut zu liegen, auch der Blick für Architektur und vieles mehr. Ein sehr lesenswerter Beitrag - Danke Dir
und lieben Gruß - Jochen
Corinna meint
Das freut mich! Liebe Dank für dein Feedback :)
Farbenfreundin meint
Hey, das macht ja Lust auf die Stadt! Schöner Bericht. Ja, Antwerpen steht auch auf meiner Liste... Bisher bin ich dann aber doch immer in Holland gelandet. Die Menschen liegen mir irgendwie mehr. Nach Deinem Bericht nehme ich es mir nun aber wieder vor, denn von Antwerpen hört man nur Gutes.
Viele Grüße
Bärbel
Corinna meint
Belgien ist klasse, Bärbel :) Letztes Jahr auf der Buchmesse war Flandern das Gastland und ich habe mich total verliebt. Flugs ging es 2017 gleich zweimal gen Westen: Brügge und Antwerpen. Die Städte sind geographisch recht nah bei einander, aber total verschieden - und absolut eine Reise wert!