Fasten und genießen? Das klingt nach einem Widerspruch. Aber es geht auch anders: Vielseitig, kulinarisch und komplett basisch.
Basenfasten klingt nach Schonkost – und ist es in der Regel auch. Sanft gegartes Gemüse, Sprossen und massig Kräutertee. Aber es geht auch anders! Sabine Wacker und Sascha Fassott zeigen in ihrem Kochbuch „Basenfasten Deluxe“ wie Basenfasten kulinarisch interpretiert werden kann: Bunt, kreativ und genussvoll. Gemüseküche vom feinsten, die nicht nur Fastende mit vielseitigen, 100 Prozent basischen Ideen versorgt. Kein Wunder, dass mich das Buch schon beim ersten Durchblättern auf der Frankfurter Buchmesse direkt begeistert hat!
Basenfasten, was ist das eigentlich?
Meinen Erstkontakt mit dem Thema Basenfasten hatte ich schon vor etlichen Jahren. Fasten ohne Fastenkrisen – das klang richtig gut. Ich fühlte mich schlapp und ausgelaugt, aber komplett auf Nahrung verzichten wollte ich nicht. Beim Basenfasten fastet man Säurebilder wie Fleisch, Kaffee, Milchprodukte, Getreide, Zucker und Alkohol – alles was im Körper sauer verstoffwechselt wird. Stattdessen konzentriert man sich auf Basenbilder: Reichlich Gemüse und Obst als Grund-Basenbilder. Außerdem gibt es Kräuter, Pilze, Keimlinge, ausgewählte Nüsse und hochwertige Öle.
Sabine Wacker entwickelte Ende der 1990er Jahre die sanfte Methode um den Körper zu entgiften, den Säure-Basen Haushalt in Einklang zu bringen und überflüssige Pfunde los zu werden. Neudeutsch würde man hierbei wohl von Detox Küche sprechen.
Basenfasten Deluxe – Fasten mit Gourmet Anspruch
In ihrem neuesten Kochbuch "Basenfasten Deluxe" hat sich Sabine Wacker mit dem Koch Sascha Fassott zusammengetan und dem Basenfasten einen kulinarischen Anstrich verpasst: Aus Detoxgerichten werden Gaumenschmeichler mit Gourmet Anspruch. Neben farbenfrohen, saisonalen Gerichten gibt es ein kurzes Kapitel mit Frühstücksrezepten, um basisch in den Tag zu starten und einen Theorieteil am Ende des Buches, in dem erklärt wird worauf es beim Basenfasten ankommt, welche Nahrungsmittel säurebildend sind was sich hinter den zehn goldenen Wacker-Regeln zum Basenfasten verbirgt.
Vielseitige, bunte Gerichte sortiert nach Jahreszeit
Das Buch ist unterteilt nach Jahreszeiten und enthält entsprechend saisonal abgestimmte Rezepte. Sofern man alle Zutaten im Haus hat sind die Rezepte auch relativ schnell zubereitet. Regionale Obst- und Gemüsesorten werden mit Exoten aus den mediterranen bis asiatischen Raum kombiniert und vielseitig und vor allem herrlich bunt zubereitet.
So gibt es im Frühling ein würziges Süßkartoffelcurry mit Stängelkohl, Blumenkohl und Macadamia. "Spicy Cima di Rapa" heißt das Gericht, genau wie der grüne Geschmacksheld Stängelkohl, der mit dem konventionellen Brokkoli verwandt ist. Spannend kombiniert finde ich.
Im Herbst gibt unter anderem Rezepte für gerösteten Hokkaido mit Rucola, Kirschtomaten und Bucheckern (im Bild unten) und eine getrüffelte Schwarzwurzelsuppe mit jungem Lauch und Tartufata, einer küchenfertien Sauce aus Olivenöl, Trüffelöl und Pilzstückchen.
Kulinarische, saisonale Küche vom Feinsten, die nebenbei auch komplett basisch ist. Ungewöhnliche Zutaten wie der Stängelkohl Cima di Rapa, Bucheckern und Tartufata werden dabei erklärt und Alternativen aufgezeigt. Alle ungewöhnlichen Zutaten sind am Ende des Buches im Glossar gesammelt, erklärt und mit Beschreibung, Bezugsquellen und heimischen Alternativen versehen. Dadurch kann man problemlos über den eigenen kulinarischen Tellerrand hinausblicken und sich basisch Inspiration holen, die später nicht an der Umsetzung scheitert.
Wer zuschlagen sollte
Das Buch ist bestens geeignet für Kulinariker aller Coleur, die Freude an außergewöhnlichen Zutaten haben und sich für die basische Gemüseküche begeistern können. Gemüse und Obst in allen Facetten. Es macht schon allein Spaß, das Buch durchzublättern und sich von den vielfältigen, bunten Rezepten inspirieren zu lassen – auch ohne Basenfasten im Sinn zu haben.
Alle Rezepte sind von Natur aus vegan, ohne Hülsenfrüchte, Soja und Getreide. Damit sind die Rezepte auch perfekt für Allergiker geeignet: Glutenfrei, milchfrei, eifrei. Clean Eating ohne Label – und auch für Freunde der Paleo Ernährung eine wunderbare Inspirationsquelle.
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